Bericht von Hlavka Hans Peter
Ausgangspunkt war das schöne Hipotel Barrosa
Park in der Nähe von Chiclana de la Frontera an der Atlantikküste (40 km
östlich von Cadiz). Wir starteten in 4 verschiedenen Leistungsgruppen, die
jeweils mit einem Guide geführt wurden. Bescheiden wie ich bin, meldete ich
mich für die 1. Gruppe, sprich Speedgruppe, an. Wir waren 11 Personen, davon
eine weibliche aus Luxemburg. Sie hatte keine Schwierigkeiten mitzuhalten,
absolvierte sie doch im Sommer den Super Dolomiti Radmarathon mit 4700 Hm. Die
männlichen Teilnehmer meiner Gruppe waren zu 60 % Schweizer und 40 % Deutsche.
Der Nächstälteste nach mir war ein 63 jähriger Radrennfahrer aus der Schweiz
namens Michael, auf den ich später noch zurückkommen werde.
Funktioniert hat das ganze folgendermaßen:
Verpflegungsaufnahme nach dem Frühstück vor der Abfahrt vom jeweiligen Hotel
mit Bananen, Müsliriegel und 2 vollen Trinkflaschen. Unterwegs sind wir einmal
eingekehrt, wobei die Zeche voll von Huerzeler übernommen wurde. Am Nachmittag
beim nächsten Hotel angekommen, gab es wieder Getränke, Riegel und natürlich
das Abendessen.
Nun zu den einzelnen Tagestouren:
08.09.2025: Chiclana de
la Frontera – Benalup Casas Viejas: 100 km, 1200 Hm.
Übernachtung
im 5 Sterne Golfhotel Fairplay.
09.09.2025: Benalup Casas Viejas –
Gibraltar: 90 km, 1200 Hm.
Übernachtung im 4 Sterne Hotel Campo de Gibraltar.
10.09.2025: Gibraltar – Ronda: Die Königsetappe: 112 km, 2200 Hm.
Bei dieser Etappe war ich besonders motiviert
und fuhr in den 12 km langen Schlussanstieg bei 35 Grad im Schatten (den es
nicht gab) etwas zu forsch hinein, im Glauben den oben erwähnten Michael
abhängen zu können. Ich merkte die ganze Zeit, dass mir jemand folgte. Doch es
stellte sich später heraus, dass ich zwar Michael abhängen konnte, aber ein
junger Schweizer namens Adrian mir auf den Fersen blieb. Die letzten 4 km des
Schlussanstiegs ging mir der Saft aus (wahrscheinlich zu wenig getrunken),
sodass ich im hinteren Teil des Pelotons Ronda erreichte.
Übernachtung im 4 Sterne Hotel Maestranza.
11.09.2025: Ruhetag in Ronda.
Ich nutzte den freien Tag für einen
Stadtspaziergang, wobei die zwei Brücken über 100 Meter tiefe Schluchten
äußerst eindrucksvoll sind. Die schneeweißen Häuser strahlen in der Sonne wie
Schnee eben.
12.09.2025: Ronda – Jerez de la Frontera: 114
km, 1400 Hm.
Auf Grund der Strapazen vom Vorvortag beschloss
ich, einen Gang zurückzuschalten und ging in die zweite Gruppe, wo das Tempo
nicht so hoch war.
Übernachtung im 4 Sterne Hotel Sherry Park.
Besuch einer Original Flamencoshow. Jerez de la Frontera ist bekannt als
Ursprung des Flamencotanzes und für den Sherry, einem speziellen spanischen
Wein.
13.09.2025. Jerez de la
Frontera – Chiclana de la Frontera: 96 km, 1000 Hm.
La Frontera heißt „ an der Grenze“ und
bezeichnet den Grenzverlauf zwischen dem maurischen und dem christlichen Gebiet
im 8. Jahrhundert nach Christus.
Ich verlängerte meinen Aufenthalt im Hipotel
Barrosa Park noch bis 19.09.2025. Leider machte sich bei mir eine akute
Halsentzündung bemerkbar, die mich in meinen sportlichen Aktivitäten sehr stark
einbremste. Am 18.12.2025 reichte es noch für eine Fahrt nach Cadiz mit dem
Rad, die ich besser mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt hätte. 40
km von den insgesamt 110 km musste ich auf 3-spurigen Autobahnen zurücklegen,
es gab sonst keine Möglichkeit, und sie waren für den Radverkehr freigegeben!
Ich muss überhaupt feststellen, dass die Spanier sehr fahrradfreundlich
eingestellt sind.
Abschließend möchte ich festhalten, dass die
Organisation von Huerzeler durch Roger Graf keine Wünsche offen ließ und das
Preis-Leistungsverhältnis mehr als stimmte. Bis auf meine Erkrankung war es ein
Radurlaub wie er schöner nicht hätte sein können.
Herzliche Grüße von Hans Peter Hlavka