Trainingslager Zypern

Bericht von Hlavka Hans Peter

Wieder einmal machte ich mich auf den Weg, um der Göttin Aphrodite auf Zypern vom 05.10. bis 17.10.2023 einen Besuch abzustatten. Dieses Mal hielt ich mich nicht in Limassol auf, sondern beehrte das ganz im Osten gelegene Aya Nappa mit meiner Anwesenheit.

Da ich mein Titan Rennrad im Miramare Beach Hotel in Limassol aufbewahrt hatte, fuhr ich mit dem Taxi am 06.10. zum Miramare und mit meinem Rennrad zurück nach Aya Nappa. Die 115 km lange Strecke war sehr schweißtreibend, hatte es doch um die 35° C.

Vom 05.10. bis 10.10. wohnte ich im Makronisos Village Hotel, ca. 500 m vom Strand entfernt. Es gibt dort überall schöne Radwege, umrahmt von Oleandern und anderen Bäumen, wie Palmen und Zypressen. Das Zypernessen ist übrigens auch ausgezeichnet. Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, dass ich so ziemlich jeden Tag im türkisfarbenen, glasklaren, 28°C warmen Meer schwimmen war.

Zum Radfahren ist die Gegend um Aya Nappa ideal, weil außerhalb des Ortes wenig Verkehr herrscht.

Im 12 km entfernten Ort Paralimni gibt es einen Radverleih mit teilweise hochwertigen Rennrädern. Betrieben wird dieser Shop von einem ehemaligen Radprofi namens Omar Hamad. Er hört auf den Spitznamen Ramos, weil ihn seine Betreuer bei den Rennen in Spanien mit dem Ruf „Vamos Ramos“ anfeuerten. Ich erwähne das deshalb, weil ich mein Rennrad bei ihm aufbewahren darf.

Vom 10.10. bis 17.10. wechselte ich ins 4 Sterne Hotel Nissi Plage. Es ist direkt am Nissi Strand gelegen, welcher der schönste Strand von ganz Zypern ist. Weißer Sand, türkisfarbenes und glasklares Meer, was will man mehr. Das Hotel verfügt auch über einen 50 Meter Swimmingpool!

Am Freitag den 13.10. fuhr ich mit meinem Rad nach Famagusta, eine früher sehr bedeutende Hafenstadt, die nach der Okkupation durch die Türken zum türkisch besetzten Teil der Insel gehört. Für die Einreise ist ein Reisepass notwendig. Die Altstadt ist von massiven Festungsmauern umgeben und allemal einen Besuch wert. Die ehemals christliche Kathedrale haben die Türken verschandelt, indem sie die zwei Türme zum Teil entfernt und dafür ein Minarett errichtet haben. Auf der stark befahrenen Hauptstraße hätte mich schon bald ein von links kommendes Auto abgeschossen. Nur durch ein Verreißen meines Rades nach rechts konnte ich einen Zusammenstoß vermeiden. Aber das sollte nicht das einzige negative Ereignis sein. In der Nähe vom Strand in Famagusta war die Straße plötzlich zu Ende. Es gab aber einen Übergang mit Drehkreuz, wo dann wieder eine Straße weiterführte, die in Richtung Aya Nappa ging. In diesem Viertel sah es aus wie in einer Geisterstadt. Vom Krieg noch zerbombte Hotels, aber auch frühere Luxushotels einfach dem Verfall preisgegeben. Die Straße, auf der ich fuhr, war leider eine Sackgasse, sodass ich wieder umkehren musste. Bei der Rückfahrt hielt mich plötzlich ein Polizist an und verlangte meinen Reisepass. Er teilte mir mit, dass ich mich in einer militärischen Verbotszone befinde und illegal unterwegs sei. Mit seinem Smartphone rief er den Militärchef an. Dieser führte mittels Videokonferenz ein Verhör mit mir durch.  Er wollte wissen auf welchem Weg ich in die verbotene Zone gelangt bin, und wie lange ich mich schon darin aufhalte. Schließlich kam ein zweiter Polizist mit einem Auto, und ich durfte hinter ihm zu der Stelle fahren, wo ich hereingekommen bin. Dort warteten weitere 3 Polizisten auf mich. Letztendlich war mir klar, was passiert ist: der für die Kontrolle beim Eingang zuständige Sicherheitsbeamte war nicht anwesend, er befand sich angeblich auf der Toilette!

Abgesehen von dieser Malaise waren die 12 Tage auf Zypern eine wunderbare Reise. Das Essen im Hotel war vom Feinsten, die Radausfahrten ließen keine Wünsche offen. Übrigens findet am 17.03.2024 ein Triathlon am Nissi Beach statt. Zur Auswahl stehen eine Halb-Olympische- und Sprintdistanz. Vielleicht habe ich dem einen oder anderen Triathleten Appetit gemacht.

Cherete apo Küpros von eurem Sportkollegen Hans Peter